
Kaum ein anderer Musikfilm hat wohl in letzter Zeit für so viel Aufmerksamkeit gesorgt, wie der Film Bohemian Rhapsody, in dem es um die Rockband Queen und insbesondere um ihren außergewöhnlichen Leadsänger Freddie Mercury geht.
Inhaltsverzeichnis
Ein außergewöhnlicher Musikfilm
Als großer Musikfan und Film- und Serienjunkie haben es mir schon immer ganz besonders Musikfilme angetan. Selbst Musikfilme, in denen es um Bands und Künstler geht, zu deren Fans ich mich nicht unbedingt zähle, schaue ich mir gerne an.
Dazu gehören natürlich Konzertfilme, aber auch insbesondere Film-Biographien, Dokumentationen und Dramen über große Musiker.
Deshalb habe ich auch ganz besonders auf den Start von Bohemian Rhapsody hingefiebert, der ja bereits seit vielen Jahren immer mal wieder in den Schlagzeilen war.
Denn bereits viele Jahre vor Veröffentlichung des Films wurde immer wieder über dieses große Projekt gesprochen und geschrieben.
- McCusker, Aaron, Lee, Gwilym, Hardy, Ben (Schauspieler)
- Singer, Bryan (Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 6 Jahren
Die Besetzung der Hauptrolle
Ein besonderes Thema war meist die Besetzung der Hauptrolle und die allgemeine Richtung des Films.
Zunächst hieß es, dass Sacha Baron Cohen die Rolle von Freddie Mercury übernehmen sollte. Allerdings gab es wohl zwischen ihm und dem Rest der Band Queen oder den Produzenten einige Differenzen zur Ausrichtung des Films, so dass Cohen das Projekt verlies.
Auch der Schauspieler Ben Whishaw war einige Zeit im Gespräch um die Hauptrolle des Filmes.
Letztlich wurde dann jedoch Rami Malek, den viele sicherlich als Mr. Robot (Elliot Alderson) kennen, für die Hauptrolle ausgewählt. Und das war durchaus eine gute Wahl, wie man nun im fertigen Film sehen kann.
Persönlich hätte ich jedoch auch sehr gerne Sacha Baron Cohen als Freddie Mercury gesehen, vor allem auch deshalb, weil der Film mit ihm in der Hauptrolle sicherlich deutlich mehr vom eigentlichen Freddie Mercury und seinem exzessiven Leben gezeigt hätte.
Inhalt von Bohemian Rhapsody
Da die 1970 gegründete britische Rockband Queen eine außergewöhnlich lange und erfolgreiche Geschichte hat, ist es natürlich fast unmöglich, die gesamte Karriere in einem einzigen Film abzubilden.
Letztlich konzentriert der Film sich auch eindeutig auf die Geschichte Freddie Mercurys. Die anderen Bandmitglieder kommen daher ein Stück weit zu kurz. Aber klar, das kann man schon so machen, da Mercury nun einmal der Star der Band war.
Der Film vermittelt die ersten Anfänge der Band, als Mercury zur Band stieß, und zeigt dann im Verlauf den immer größer werdenden Erfolg der Band Queen.
Im Fokus steht aber ganz klar die Entwicklung und die Persönlichkeit des Sängers und Komponist Farrokh Bulsara, der sich den Künstlernamen Freddie Mercury gab.
Auch die Beziehung zu Mercurys früherer Partnerin und Verlobten Mary Austin wird thematisiert.
Ein Meilenstein diese Filmes ist die Produktion des vierten Albums „A Night at the Opera“, und inbesondere des darauf enthaltenen Songs Bohemian Rhapsody, der von Mercury komponiert wurde.
Es folgt der rasante Aufstieg der Band, bevor es dann aufgrund der Entscheidung Mercurys, zwei Soloalben zu produzieren, wieder bergab geht und die Band erst einmal mehr oder weniger getrennte Wege geht.
Mercury lebt im Anschluss daran in München, hat sich dort in die Schwulenszene eingelebt und geht seinem Hang zu exzessiven Partys nach. Nebenbei sieht man ihn, wie er an seinem Soloalbum arbeitet.
Von seinem damaligen Assistent und Geliebten Paul Prenter wird Mercury dort weitestgehend von seinem früheren Leben abgeschottet.
Auch das Angebot an die Band Queen, bei Live Aid aufzutreten, verschweigt Prenter seinem Freund.
Als eines Tages Mary Austin vor seiner Tür in München steht und ihm von dem Live Aid Angebot erzählt und ihn bittet nach London zurückzukehren, wird Mercury klar, dass ihm das Leben in der Münchner Partyszene und sein Freund Prenter nicht mehr gut tut und er kehrt zurück nach London.
Dort versöhnt er sich wieder mit seinen Bandkollegen und sie beginnen mit den Vorbereitungen für den Live Aid Auftritt.
Zu dieser Zeit bekommt Freddie Mercury seine AIDS Diagnose, welche er seinen Bandkollegen auch direkt mitteilt und darum bittet, dieses Offenbarung zunächst geheim zu halten.
Das Ende des Filmes ist dann auch gleichzeitig der Höhepunkt von Bohemian Rhapsody. In diesem fulminanten Finale wird der Live Aid Auftritt mit insgesamt 3 Songs gezeigt, den Queen am 13. Juli 1985 im Londoner Wembley-Stadion spielte und der fast 1,5 Milliarden Menschen über Fernsehen und Hörfunk erreichte.
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Außerdem wird der Film weiterhin bei Amazon Video zum Streaming zu sehen sein.
Die Auswahl ist also groß, so dass für jeden die geeignete Version dabei sein sollte.
Blu-ray, DVD und 4K Ultra HD inkl. Standard Blu-ray erscheinen am 14. März 2019, können aber bereits jetzt vorbestellt werden.
Wie ist der Film Bohemian Rhapsody geworden?
Die Story des Films ist für Queen Fans sicherlich keine große Überraschung. Die meisten Teile der Geschichte dürften bereits bekannt sein. Bei solchen Filmen geht es naturgemäß auch gar nicht darum, den Zuschauer mit spannenden Handlungsbögen zu überraschen.
Immerhin haben wir es mit einem biographischem Filmdrama zu tun, und nicht mit einem Psychothriller oder einem Krimi.
Es geht vielmehr darum, wie die mehr oder weniger bereits bekannte Geschichte inszeniert und gespielt wird.
Und in beiden Punkten übertrifft dieser Film sicherlich viele Erwartungen. Obwohl ich zunächst nicht besonders viel von diesem Film erwartet habe, da ich im Vorfeld bereits so einige nicht besonders positive Rezensionen las, hat auch mich dieser Film begeistert.
Der ganze Film schafft eine sehr schöne und dichte Atmosphäre und die Darstellung jedes einzelnen Bandmitgliedes ist nahezu brillant.
Inbesondere Rami Malek als Freddie Mercury sticht natürlich besonders positiv heraus. Wie Malek diesen vielfältigen und schillernden Charakter Mercury spielt, ist schon phänomenal.
Sehr gut gefällt mir aber auch Gwilym Lee in der Rolle des Gitarristen Brian May.
Inszenierung des Live Aid Auftritts der Band Queen
Eine wahre Meisterleistung ist die ausführliche Inszenierung des Live Aid Auftritts der Band, welche sicherlich nicht gerade einfach zu realisieren war.
Hier hat man als Zuschauer wirklich den Eindruck, dass die Schauspieler Rami Malek (als Freddie Mercury), Gwilym Lee (als Brian May), Ben Hardy (als Roger Taylor) und Joseph Mazzello (als John Deacon) diesen Gig tatsächlich live im ausverkauften Wembley Stadion im Rahmen von Live Aid gespielt hätten.
Gänsehaut garantiert.
Aber an dieser Inszenierung scheiden sich auch die Geister. Während die einen sie nahezu brillant finden, stoßen sie bei anderen wiederum auf Ablehnung.
Denn natürlich weiß man als Zuschauer, dass man es mit einer Art Playback-Show zu tun hat, in der die Schauspieler nur so tun als würden sie singen und Instrumente spielen.
Eine Alternative wäre sicherlich gewesen, zum Finale des Films original Aufnahmen des Live Aid Auftritts der Band Queen zu verwenden und das gesamte Set zu zeigen.
So oder so, natürlich kann man es nicht jedem recht machen. Ich persönlich finde den Auftritt auf jeden Fall sehr gut gelungen.
Auch finde ich es konsequent, die Schauspieler, die den ganzen Film über in ihre Rollen der Band Queen geschlüpft sind, auch den Live Aid Auftritt absolvieren zu lassen.
Verdrehte Tatsachen zugunsten der Dramaturgie?
Etwas schade finde ich, dass in dem Film Bohemian Rhapsody wohl so einige Tatsachen nicht richtig oder in falscher zeitlicher Abfolge dargestellt werden.
Mittlerweile finden sich haufenweise Publikationen im Netz, welche auf diese falschen Darstellungen hinweisen.
Wer sich dafür interessiert, kann beispielsweise im Fact-Checking Artikel des Rolling Stone mehr darüber erfahren.
Dort werden auf historisch nicht richtige Darstellungen des Films hingewiesen und diese richtig gestellt.
Neben einigen Kleinigkeiten, über die man geflissentlich hinwegsehen kann, werden laut dieses Artikels im Film jedoch auch wichtige und essentielle Dinge falsch dargestellt.
So vermittelt der Film zum Beispiel den Eindruck, dass sich die Band getrennt und speziell für das Live Aid Konzert ohne jegliche Spielpraxis wieder vereinigt hätte. Laut Rolling Stone sei das jedoch falsch, da sich die Band nie getrennt hätte.
Es wäre sogar so, dass das letzte Konzert der damaligen Queen Tour nur 8 Wochen vor Live Aid stattgefunden hätte. Von einer langen Pause vor Live Aid und einer mangelnden Spielpraxis könne daher keine Rede sein.
Außerdem wird im Film gezeigt, wie Freddie Mercury den übrigen Bandmitgliedern in den Vorbereitungen zum Live Aid Konzert, welches am 13. Juli 1985 stattfand, von seiner Erkrankung berichtet.
Laut des erwähnten Rolling Stone Artikels könne man aber wohl davon ausgehen, dass Mercury zu dieser Zeit noch nicht wusste, dass er HIV-Positiv sei.
Allerdings gibt es zu der Frage, wann Freddie Mercury von seiner AIDS-Erkrankung erfuhr, widersprüchliche Angaben.
Im Wikipedia Artikel über Freddie Mercury kann man zum Beispiel lesen, dass laut seiner früheren Lebenspartnerin Mary Austin, Mercury auf der Queen-Tour 1986 von seiner Erkrankung wusste.
Andere Quellen geben angeblich die Jahre 1984 und auch 1985 an. So ganz klar ist das also wohl nicht.
Fakt ist, dass Mercury die Öffentlichkeit erst am 23. November 1991 von seiner Erkrankung unterrichtete und bereits am nächsten Tag an den Folgen einer Lungenentzündung verstarb.
Das allerdings wird im Film nicht gezeigt, da dieser mit dem großen Live Aid Auftritt 1985 endet.
Dieses Ende des Films könnte man auch als Kritikpunkt begreifen, denn tatsächlich endete die Karriere der Band Queen nicht mit dem gezeigten Live Aid Auftritt.
- Bohemian Rhapsody
- Radio Ga Ga
- Hammer To Fall
- Crazy Little Thing Called Love
- We Will Rock You
- We Are The Champions
Fazit zum Film Bohemian Rhapsody
Trotz aller Verwirrungen um die Hauptrolle, die Produktion und die allgemeine Ausrichtung des Films, sowie einige offenbar nicht ganz stimmige historische Fakten, ist Bohemian Rhapsody dennoch ein großartiger Musikfilm geworden.
Bohemian Rhapsody ist nicht nur ein empfehlenswerter Film für alle Queen und Freddie Mercury Fans, sondern auch eine Empfehlung für alle diejenigen, die sich allgemein für Popkultur und Musik interessieren.
Alle diejenigen sollten sich diesen Film in das Regal stellen, da man sich Bohemian Rhapsody definitiv mehr als einmal anschauen kann.
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