In den letzten Tagen erreichten uns einige interessante Branchennachrichten, die wir an dieser Stelle einmal kurz zusammenfassen möchten. Dabei geht es sowohl um alte analoge, als auch um moderne digitale Technologien.
Letzter Hersteller von Videorekordern stellt Produktion ein
Nachdem sich Panasonic vor einigen Jahren aus der Produktion von Videorekordern zurückgezogen hatte, war der japanische Hersteller von Unterhaltungselektronik Funai Electric der weltweit einzige Hersteller, der noch VHS-Videorekorder produzierte. Die meisten dieser Videorekorder wurden unter dem Markennamen Sanyo in die USA verkauft, vermutlich mehrheitlich an Personen, die ihre aus früheren Jahren vorhandene VHS-Videokassetten noch abspielen wollten.
Einen anderen Verwendungszweck wird es für diese VHS-Videorekorder wohl auch nicht mehr gegeben haben, da es bereits seit 2002 keine VHS-Videokassetten mehr zu kaufen gibt.
Doch damit ist nun Schluss. Denn weil ein Zulieferer ein bestimmtes Bauteil nicht mehr liefern wollte, stellt Funai Electric nun die Produktion von VHS-Videorekordern ein.
Für alle diejenigen, die aufgrund ihrer jungen Jahre nicht mehr wissen, was ein VHS-Videorekorder ist:
VHS-Videorekorder sind analoge Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräte, mit denen man hauptsächlich Filme oder Sendungen aus dem Fernsehen auf analoge Magnetband-Kassetten aufnahm, um sie sich später wiederholt anschauen zu können. Aber auch Kauf-Videokassetten, auf denen sich meisten Spielfilme befanden, waren sehr beliebt.
VHS war ungefähr 20 Jahre lang das marktführende Heimvideo-System, und wurde ca. ab dem Jahre 2000 Stück für Stück von der digitalen DVD abgelöst. Ab Anfang der 80er Jahre wurde VHS zum Standard im Heimvideobereich, nachdem es sich gegen andere Systeme wie Betamax (Sony) und Video2000 (Grundig und Phillips) erfolgreich durchsetzte. Die Abkürzung VHS steht hierbei übrigens für Video Home System.
Watchever stellt Betrieb ein
Ein weiteres Aus wird auch aus einer anderen Branche vermeldet. Der Video-Streaming-, bzw. Video-on Demand-Dienst Watchever, stellt seinen Dienst in Deutschland zum Ende des Jahres ein. Dies vermelden zumindest übereinstimmend die meisten Medien.
Watchever ist ein Angebot des französischen Medienkonzerns Vivendi und startete in Deutschland erst vor drei Jahren, nämlich Anfang 2013. In Deutschland schaffte es Watchever allerdings nie, so richtig Fahrt aufzunehmen. Auch die Ergebnisse unserer kürzlich durchgeführten Umfrage über die Nutzung von Video-Streaming Diensten, bescheinigten Watchever mit 8,16 % der Stimmen einen letzten Platz, direkt hinter Maxdome, Sky Online, Netflix und Amazon Video.
Für mich ist dieses Aus keine große Überraschung. Schon jetzt liegen die beiden großen Video-Streaming-Dienste Amazon Video und Netflix derart weit vorne, so dass alle anderen Anbieter längerfristig vermutlich große Probleme bekommen werden. Aufzuholen gibt es auf diesem Markt vermutlich nichts mehr.
Watchever ist im Vergleich zu seinen Konkurrenten weder vom Preismodell, noch vom Angebot besonders bemerkenswert, so zumindest mein persönlicher Eindruck. Dennoch wurde Watchever im Jahr des Starts zum Beispiel in einem Test von Spiegel Online gut bewertet. Auch die Vermarktung in große Medien konnte sich durchaus sehen lassen, wie ich finde. Aber offenbar haben all diese positiven Signale nichts genutzt.
Am Ende des Tages überlegen Nutzer eben zwei oder drei-mal, welchem Video-Streaming-Dienst sie ihr sauer verdientes Geld überlassen. In einem solchen Vergleich gewinnen dann vermutlich mehrheitlich jene Dienste, welche die perfekte Mischung aus exklusiven Inhalten, angesagten Eigenproduktionen und allgemeinem Angebot zu bieten haben.
Aus meiner Beobachtung heraus, bleiben dann in Deutschland nur noch genau zwei empfehlenswerte Video-Streaming-Dienste übrig, nämlich Amazon Video, bzw. Amazon Prime Video und Netflix. Ich persönlich würde zumindest keine anderen Dienste empfehlen, wenn man mich befragen würde.
Natürlich ist es sehr bedauerlich, wenn solche eigentlich innovativen Dienste wie Watchever ihren Betrieb einstellen, und den Platzhirschen das Feld überlassen müssen. Denn dauerhafte Konkurrenz ist ein treibender Faktor, der normalerweise dafür sorgt, dass sich kein Anbieter auf seinem Status ausruhen kann. Insbesondere für die Kunden ist eine solche Konkurrenz also meistens nützlich.
Allerdings ist der Markt im Video-Streaming Bereich eben sehr umkämpft, und es dürfte tatsächlich sehr schwer sein, sich hier längerfristig gegen die beiden Großen Dienste zu behaupten.

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